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Will man seinem Haus eine besondere und individuelle Note verleihen, ist der Einbau eines Erkers eine gute Idee, denn diese charmante Variante des Vorbaus schafft nicht nur optisch einen Unterschied zu üblichen Häusern, man gewinnt auch ein wenig Platz und eine besondere Aussicht.

Ein Zimmer mit einem Erker besticht ebenfalls durch seine besondere Form, die man sehenswert in ein Raumkonzept einbinden und gestalten kann.

Ursprünglich war ein Erker lediglich eine Mauerausbuchtung, wie zum Beispiel eine Schießscharte in einer Burg, Festung oder einem Schloss. Im Mittelalter gehörte ein Erker zu jeder Burg, da man von einem Erker aus die Umgebung besser überblicken konnte und so schneller mögliche Angreifer bemerkte und die Burg dementsprechend rasch verteidigen konnte. Ein Bogenschütze an einen Erker platziert, konnte eine Menge ausrichten, um die Burg und seine Bewohner zu verteidigen. Ein Erker, der an der Ecke einer Burg lag, und daher auch Eck-Erker genannt wurde, bot den Vorteil, dass man einen noch größeren Bereich überblicken konnte, der ca. 270 Grad betrug, während der Abort-Erker keinen Boden hatte und auch als Toilette diente und so die sanitären Anlagen in vielen Burgen und Schlösser ersetzte. Ursprünglich war ein Erker nicht mit dem Erdboden verbunden, er ragte aus dem ersten oder höheren Geschossen hervor und galt – als eine Verteidigung nicht mehr notwendig war – als schmückendes Element in Form eines kleines Turmes bei Schlössern, Burgen, Sakralbauten wie Kirchen oder Kathedralen sowie bei Stadthäusern. Auch Fachwerkhäuser verfügen oft über Erker, die von reich verzierten Balken umgeben sind. Da über einem Altar kein Wohnraum liegen durfte – so besagt es ein Kirchengesetz – und nicht jede Burg die Möglichkeit hatte, eine eigene Kapelle oder Kirche zu errichten, dienten Kapellenerker als Hauskapelle. Stubenerker, die den Wohnraum vergrößerten und ebenfalls den Lichteinfall vergrößerten, findet man seit der späten Gotik bzw. der Renaissance.

Heute kennen wir einen Erker als geschlossenen, überdachten Vorbau, der über eine oder mehrere Etagen eines Hauses reicht und an der Fassade liegt. Erker werden heute als schmückendes Element, in dem man eine ruhige Ess- oder Leseecke unterbringt, auch ebenerdig gebaut und können in verschiedenen Formen vorkommen; dazu gehören Erker in halbrunder, viereckiger, sechs- oder achteckiger Form, die sich nach dem Geschmack und den Wünschen des jeweiligen Bauherrn richten und dementsprechend flexibel gestaltbar sind. Ein Erker eignet sich auch als Wintergarten oder Bereich, in dem wegen der großen Helligkeit Pflanzen besonders gut gedeihen und so eine grüne Oase in der Wohnung sind, die gemütlich und einladend ist.
 

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